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Angst vor Deflation
Datum: Dienstag, dem 09. Februar 2016
Thema: Flatrate Infos


Mühlhäuser Kommentar, 06.11.2013

tagesschau.de: Widerspenstiges Monster - hilflose EZB
Trotz Geldflut der EZB und Zinsen auf Rekordtief: Die Inflation in der Eurozone ist niedrig - offenbar zu niedrig. Die Angst vor Deflation macht sich breit. Deren Folgen wären für die Wirtschaft dramatisch. Die gegenwärtige Krise setzt alle Regeln der modernen Ökonomie außer Kraft. Eigentlich hätten die Geldflut der Europäischen Zentralbank und die niedrigen Zinsen die Inflation anheizen müssen. Doch die Zurückhaltung der Verbraucher und der dramatische Zusammenbruch der Ökonomien in Südeuropa wirken genau in die gegensätzliche Richtung: Seit Monaten sinken die Verbraucherpreise. Im Oktober lag die Inflationsrate für die Eurozone nur noch bei 0,7 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit rund vier Jahren. Die EZB strebt aber eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent an und sieht Handlungsbedarf. Denn sie muss nicht nur auf Abweichungen nach oben, sondern eben auch nach unten reagieren. Volkswirte sind sich einig: Deflation hat langfristig schlimmere Folgen als (moderate) Inflation. Sinken Nachfrage und Produktion, führt das zu Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Niedergang. Aus der Deflationsspirale kommt man nur schwer heraus, wie das Beispiel Japan erschreckend zeigt.
Der Spielraum der EZB wird immer kleiner. Deshalb sind die Erwartungen hoch, die EZB werde erneut die Leitzinsen senken. Niedrige Zinsen sollen Unternehmen zum Investieren locken. Verbraucher sollen sie zum Konsumieren reizen weil das Geld auf dem Sparbuch kaum noch Erträge bringt. Wenn aber die Arbeitslosigkeit hoch und das Vertrauen in die Zukunft weg ist, funktioniert diese Gleichung nicht mehr. Ein Zinsschritt würde vermutlich sofort verpuffen. Dann hätte die EZB noch weniger Spielraum, um auf eine Zuspitzung der Krise zu reagieren.
Das Monster Deflation ist übrigens nur eine Seite der Medaille. Auf dem Immobilienmarkt zum Beispiel gibt es durchaus Inflation. Sie drückt sich in höheren Kauf- und Mietpreisen aus.
Inflation, also Geldentwertung, gibt es auch durch die niedrigen Zinsen. Konservative Sparer schauen schon lange in die Röhre. Auch bei der Altersvorsorge wird es dramatische Rückschläge geben. Versicherungen oder Pensionskassen müssen ihre versprochenen Überschüsse irgendwie erwirtschaften. Bei abenteuerlich niedrigen Zinsen ist das kaum möglich. All dies sind reale Kosten für die Verbraucher und Folge der Eurokrise.
Kommentar:
Das Verdienst der bürgerlichen Arbeitswerttheorie, wie sie vor allem von William Petty, Adam Smith und David Ricardo vertreten wurde, bestand darin, dass sie in der menschlichen Arbeit die Quelle des Wertes erkannte. Aber sie verkannten die historische Spezifik der wertschöpfenden Arbeit, weil sie die kapitalistische Produktionsweise als „ewige Naturform“ der Produktion auffassten. Spezifisch für das kapitalistische Wirtschaften ist es erstens, dass jedes Arbeitsprodukt sowohl einen Gebrauchswert, um es feilbieten, und einen Tauschwert, um es, vermittelt durch Geldwerte gegen andere Arbeitsprodukte zwecks deren Gebrauchs, austauschen zu können. Und wesentlich für die kapitalistische Produktionsweise ist es zweitens, dass man hier zwischen der konkreten, produktiven, nützlichen Arbeit, die Gebrauchswerte hervorbringt, und der abstrakten, von ihren konkreten Formen abstrahierten und allgemein gleichen, menschlichen Arbeit, unterscheiden muss. Indem der Gebrauchswert von bürgerlichen Ökonomen mit dem eigentlichen Wert einer Ware fälschlicher Weise identifiziert wird, kann der Wert eines Arbeitsproduktes nur aus den äußeren Erscheinungsformen, wie Produktionskosten, Angebot und Nachfrage erklärt werden. Der eigentliche Wert von Arbeitsleistungen setzt sich aus Gebrauchs- und Tauschwert zusammen und wird deshalb auch als Mehrwert bezeichnet. Um die für das Wirtschaften notwendigen Kreisläufe zwischen Produktion, Distribution, Zirkulation und Konsumtion zu gewährleisten, sind Waren gegeneinander nur austauschbar, wenn sie gleiche Mengen gesellschaftlicher Arbeit verkörpern. In der Regel wird der Austausch der Waren durch Geld vermittelt. Dabei ist der Preis der Geldausdruck des Wertes einer Ware. Allein die abstrakte Arbeit bringt den Wert (Mehrwert) der Arbeitsprodukte hervor. Spezifisch für das kapitalistische Wirtschaften ist es auch, dass gesamtgesellschaftlich erbrachte Arbeitsleistungen in privatem Interesse verwendet werden können. Werden Waren, besonders die Ware Arbeitskraft dadurch nicht richtig bewertet, so werden die Wirtschaftskreisläufe gestört oder gar unterbrochen und es kommt zu Wirtschaftskrisen, sozialen Ungerechtigkeiten und ökologischen Katastrophen.
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com
(Weitere interessante Japan News, Japan Infos & Japan Tipps gibt es hier.)

Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> Ferry << auf http://www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


Mühlhäuser Kommentar, 06.11.2013

tagesschau.de: Widerspenstiges Monster - hilflose EZB
Trotz Geldflut der EZB und Zinsen auf Rekordtief: Die Inflation in der Eurozone ist niedrig - offenbar zu niedrig. Die Angst vor Deflation macht sich breit. Deren Folgen wären für die Wirtschaft dramatisch. Die gegenwärtige Krise setzt alle Regeln der modernen Ökonomie außer Kraft. Eigentlich hätten die Geldflut der Europäischen Zentralbank und die niedrigen Zinsen die Inflation anheizen müssen. Doch die Zurückhaltung der Verbraucher und der dramatische Zusammenbruch der Ökonomien in Südeuropa wirken genau in die gegensätzliche Richtung: Seit Monaten sinken die Verbraucherpreise. Im Oktober lag die Inflationsrate für die Eurozone nur noch bei 0,7 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit rund vier Jahren. Die EZB strebt aber eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent an und sieht Handlungsbedarf. Denn sie muss nicht nur auf Abweichungen nach oben, sondern eben auch nach unten reagieren. Volkswirte sind sich einig: Deflation hat langfristig schlimmere Folgen als (moderate) Inflation. Sinken Nachfrage und Produktion, führt das zu Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Niedergang. Aus der Deflationsspirale kommt man nur schwer heraus, wie das Beispiel Japan erschreckend zeigt.
Der Spielraum der EZB wird immer kleiner. Deshalb sind die Erwartungen hoch, die EZB werde erneut die Leitzinsen senken. Niedrige Zinsen sollen Unternehmen zum Investieren locken. Verbraucher sollen sie zum Konsumieren reizen weil das Geld auf dem Sparbuch kaum noch Erträge bringt. Wenn aber die Arbeitslosigkeit hoch und das Vertrauen in die Zukunft weg ist, funktioniert diese Gleichung nicht mehr. Ein Zinsschritt würde vermutlich sofort verpuffen. Dann hätte die EZB noch weniger Spielraum, um auf eine Zuspitzung der Krise zu reagieren.
Das Monster Deflation ist übrigens nur eine Seite der Medaille. Auf dem Immobilienmarkt zum Beispiel gibt es durchaus Inflation. Sie drückt sich in höheren Kauf- und Mietpreisen aus.
Inflation, also Geldentwertung, gibt es auch durch die niedrigen Zinsen. Konservative Sparer schauen schon lange in die Röhre. Auch bei der Altersvorsorge wird es dramatische Rückschläge geben. Versicherungen oder Pensionskassen müssen ihre versprochenen Überschüsse irgendwie erwirtschaften. Bei abenteuerlich niedrigen Zinsen ist das kaum möglich. All dies sind reale Kosten für die Verbraucher und Folge der Eurokrise.
Kommentar:
Das Verdienst der bürgerlichen Arbeitswerttheorie, wie sie vor allem von William Petty, Adam Smith und David Ricardo vertreten wurde, bestand darin, dass sie in der menschlichen Arbeit die Quelle des Wertes erkannte. Aber sie verkannten die historische Spezifik der wertschöpfenden Arbeit, weil sie die kapitalistische Produktionsweise als „ewige Naturform“ der Produktion auffassten. Spezifisch für das kapitalistische Wirtschaften ist es erstens, dass jedes Arbeitsprodukt sowohl einen Gebrauchswert, um es feilbieten, und einen Tauschwert, um es, vermittelt durch Geldwerte gegen andere Arbeitsprodukte zwecks deren Gebrauchs, austauschen zu können. Und wesentlich für die kapitalistische Produktionsweise ist es zweitens, dass man hier zwischen der konkreten, produktiven, nützlichen Arbeit, die Gebrauchswerte hervorbringt, und der abstrakten, von ihren konkreten Formen abstrahierten und allgemein gleichen, menschlichen Arbeit, unterscheiden muss. Indem der Gebrauchswert von bürgerlichen Ökonomen mit dem eigentlichen Wert einer Ware fälschlicher Weise identifiziert wird, kann der Wert eines Arbeitsproduktes nur aus den äußeren Erscheinungsformen, wie Produktionskosten, Angebot und Nachfrage erklärt werden. Der eigentliche Wert von Arbeitsleistungen setzt sich aus Gebrauchs- und Tauschwert zusammen und wird deshalb auch als Mehrwert bezeichnet. Um die für das Wirtschaften notwendigen Kreisläufe zwischen Produktion, Distribution, Zirkulation und Konsumtion zu gewährleisten, sind Waren gegeneinander nur austauschbar, wenn sie gleiche Mengen gesellschaftlicher Arbeit verkörpern. In der Regel wird der Austausch der Waren durch Geld vermittelt. Dabei ist der Preis der Geldausdruck des Wertes einer Ware. Allein die abstrakte Arbeit bringt den Wert (Mehrwert) der Arbeitsprodukte hervor. Spezifisch für das kapitalistische Wirtschaften ist es auch, dass gesamtgesellschaftlich erbrachte Arbeitsleistungen in privatem Interesse verwendet werden können. Werden Waren, besonders die Ware Arbeitskraft dadurch nicht richtig bewertet, so werden die Wirtschaftskreisläufe gestört oder gar unterbrochen und es kommt zu Wirtschaftskrisen, sozialen Ungerechtigkeiten und ökologischen Katastrophen.
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com
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